Künstlerischer Leiter Christoph Siebert

Christoph Siebert wurde 2024 zum neuen künstlerischen Leiter des Bachchor Mainz berufen und trat sein neues Amt an der Christuskirche Mainz im Januar 2025 an. Sein Einstandskonzert im April 2025, Bachs „Johannes Passion“, fand große Resonanz in der Tagespresse. Die F.A.Z. schrieb in der Rezension zur Frankfurter Aufführung: „Der Bachchor ging gewohnt einsatzsicher und balanciert durch die anspruchsvoll polyphonen Sätze. Die Turbae entfalteten passende Wucht.“ Die „Allgemeine Zeitung Mainz“ resümierte: „Alle Beteiligten musizieren blutvoll und liefern dabei über weiteste Strecken Perfektion. Schon wie Siebert den pulsierenden Eingangschor gestaltet, packt einen unmittelbar. Und genau das ist der rote Faden, den er beständig weiterspinnt: Das Publikum wird direkt hineingezogen in Bachs Dramatik – was dem Komponisten seinerzeit übrigens durchaus angekreidet wurde, wird hier Ereignis.“ Ein weiterer Höhepunkt folgt im Dezember 2025, wenn der Bachchor Mainz unter seinem neuen Chefdirigenten in der Christuskirche Mainz zum 70-jährigen Bestehen ein festliches Jubiläumskonzert mit geistlicher Musik von Johann Sebastian Bach realisieren wird. 2026 wird der Bachchor Mainz dann neben einer Tournee mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (Orff: Carmina Burana) auch beim Bachfest in Leipzig zu hören sein.
Siebert erhielt nach Studien der Kirchenmusik und Chorleitung in Frankfurt/Main von John Eliot Gardiner in London wertvolle Impulse für seine künstlerische Entwicklung. Neben seiner regelmäßigen Tätigkeit als Dirigent verschiedener Chöre aus dem Rhein-Main-Gebiet arbeitet der gebürtige Kölner seit 2003 mit dem international renommierten Profi-Ensemble Collegium Vocale Gent, dessen offizieller Chorleiter er ist. Siebert gastierte u. a. bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Freiburger Barockorchester und La Chapelle Royale sowie beim Rundfunkchor Berlin, Vocalconsort Berlin und bei der Camerata Vocale Daejeon in Südkorea. Er realisierte musikalische Produktionen zusammen mit Philippe Herreweghe, dessen Assistent er ist, außerdem mit John Eliot Gardiner, John Nelson, Paavo Järvi, Sylvain Cambreling, Marcus Creed, Iván Fischer, Attilio Cremonesi, Louis Langrée, Sir Neville Marriner, Frans Brüggen, Yannick Nézet-Séguin und Andrés Orozco-Estrada. Im Jahr 2004 war Christoph Siebert erstmals bei den „Académies musicales de Saintes“ zu Gast. 2006 und 2007 leitete er mit großem Erfolg den „Projectkoor“ im Rahmen von Philippe Herreweghes Bach-Academy in Antwerpen und Brüssel. 2017 konzertierte er erstmals in Südkorea, wo er mit der Camerata Vocale Daejeon ein Schubert-Programm zu Gehör brachte. 2003 gründete Christoph Siebert das auf historischen Instrumenten musizierende Orchester „concerto classico frankfurt“, dessen Arbeit sich neben der barocken Konzert- und Oratorienliteratur auf das klassisch-symphonische Repertoire fokussiert.
Darüber hinaus geht Siebert, der seit einigen Jahren auch künstlerischer Leiter des Bach-Vereins in Köln ist, seit 1994 einem Lehrauftrag für Chorleitung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main nach.