Bachchor Mainz – Klänge, die atmen …

Die erfolgreiche Beschäftigung mit dem reichhaltigen Repertoire der Chormusik vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart hat dem Bachchor Mainz unter der Leitung von Prof. Ralf Otto weit über die Grenzen Deutschlands hinaus ein hohes Renommee eingebracht.

Gegründet wurde der Bachchor, dessen Träger die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau ist, 1955 von Diethard Hellmann, der den Chor 30 Jahre lang leitete.

Sein Nachfolger Ralf Otto erweitert seit 1986 das Programmspektrum des Ensembles kontinuierlich, wobei er einen besonderen Akzent auf selten aufgeführte Werke sowie zeitgenössische Musik setzt. Otto etablierte in Mainz die intensive Auseinandersetzung mit der historisch informierten Aufführungspraxis, die, gepaart mit der dem Ensemble eigenen hohen Emotionalität, jedes Konzert zu einem besonderen Hörerlebnis werden lässt.

Ein weiteres Markenzeichen des Bachchor Mainz sind zahlreiche Hörfunk-, Fernseh-, DVD- und CD-Produktionen. So veröffentlichte er in Kooperation mit dem Barockorchester L’arpa festante die CD „Noël“ bei SONY BMG classical mit französischer Weihnachtsmusik der Romantik, die u.a. in die „ZEIT-Genuss-Edition“ aufgenommen wurde. Mit der Welt-Ersteinspielung von Kantaten Wilhelm Friedemann Bachs (erschienen bei CARUS), positionierte sich der Bachchor Mainz erneut weit oben in der Riege der deutschen Vokalensembles.

Seit Ostern 2018 wurden bereits drei CDs mit den großen Bach’schen Werken Johannespassion, Weihnachtsoratorium und Matthäuspassion veröffentlicht, die zahlreiche herausragende Besprechungen erhielten. So befand der „Münchner Merkur“ (Markus Thiel): „In all der historisch informierten Aufgeregtheit und Widerborstigkeit nimmt Otto mit seinem Ensemble eine Sonderstellung ein. (…) Es gibt … vor allem einen künstlerischen Leiter, bei dem zum Singen immer die Sinnlichkeit gehört. (…) Mit der Solistenbesetzung behauptet sich diese Aufnahme locker gegen die übergroße Konkurrenz. (…) Trotz Bach-Inflation auf dem CD-Markt also noch eine weitere Einspielung der Johannespassion? Wenn sie so ausfällt wie diese: unbedingt.“ – Und „Klassik Heute“ schrieb (Rainer W. Janka): „Ralf Otto (…) hat mit seinem Bachchor Mainz eine Johannespassion eingespielt, die dramatisch begeistert, ja überrumpelt, die einen sofort hineinreißt in das größte Drama aller Zeiten, die beseelt ist von vorwärtsdrängender Mitteilungsleidenschaft, die geradezu bebt vor Erregung – die aber trotzdem musikantisch beschwingt und fließend ist“. Die Johannespassion wurde im Jahr 2019 sogar für den OPUS KLASSIK Award in den Kategorien „Dirigent des Jahres“, „Ensemble /Orchester des Jahres“ und „Choraufnahme des Jahres“ nominiert.

Im Spätjahr 2019 erfolgte die Neueinspielung von Ein deutsches Requiem von Johannes Brahms, welches im Herbst 2020 auf dem Markt erschienen ist, gefolgt von der Produktion der vierten CD der Reihe mit den großen Werken Johann Sebastian Bachs, der Messe in h-Moll im Juni 2023.

Die Attraktivität und Qualität des Ensembles wird darüber hinaus durch die Zusammenarbeit mit Gastdirigenten wie Riccardo Chailly, Sylvain Cambreling, Peter Eötvös, Michael Gielen, Eliahu Inbal, Philippe Jordan, Georges Prêtre, Franz Welser-Möst oder Peter Schreier dokumentiert.

Der Bachchor Mainz ist regelmäßig bei bedeutenden Festivals und Konzerthäusern im In- und Ausland zu Gast – so verbinden ihn künstlerische Partnerschaften unter anderem mit dem Rheingau Musik Festival, dem Mosel Musikfestival und den Weilburger Schlosskonzerten.

2016 übernahm das Ensemble die musikalische Gestaltung der vom ZDF live übertragenen Gedenkveranstaltung der Deutschen Bundesregierung zum Volkstrauertag im Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Berlin. Im Februar 2017 sang der Bachchor in den Gottesdiensten der Leipziger Thomaskirche.

Christuskirche Mainz