Rückblick auf 2023 und Ausblick auf 2024

Zum Jahresende 2023 möchten wir den Blick zurückwerfen auf ein für den Bachchor sehr einschneidendes und bewegendes Jahr, sowie ein Update zur aktuellen Situation des Mainzer Bachchors geben.

Die ersten Universitätsgottesdienste des Jahres sowie die Passionskonzerte in Frankfurt und Mainz mit der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach fanden sehr erfolgreich unter der Leitung von Erik Grevenbrock-Reinhardt statt, unser künstlerischer Leiter Prof. Ralf Otto war aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage die Dirigate zu übernehmen.

Im April dieses Jahres ereilten uns zwei erschütternde Nachrichten, die für die Zukunft des Bachchors eine entscheidende Bedeutung haben sollten. Zum einen verstarb der langjährige Vorsitzende des Kuratoriums und bedeutende Förderer des Chores, Herr Peter Eckes. Zum anderen wurde auf der Frühjahrssynode der evangelischen Kirche Hessen-Nassau (EKHN) beschlossen, die finanziellen Zuwendungen der EKHN für den Bachchor ab 2024 um 50 % zu kürzen. Gleichzeitig wurde die Frage der künftigen Trägerschaft des Bachchors aufgeworfen. Diese beiden gravierenden Ereignisse führten zu einer starken Unsicherheit bezüglich der Zukunft des Chores. Auch hinter den weiteren geplanten Konzerten des laufenden Jahres standen plötzlich erhebliche Fragezeichen, zumal sich die gesundheitliche Situation von Prof. Ralf Otto leider nicht verbesserte.

Für das Konzert beim Rheingau Musik Festival mit der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach konnte kurzfristig der ehemalige Thomas-Kantor aus Leipzig, Gotthold Schwarz, als Dirigent gewonnen werden. Wir möchten ihm an dieser Stelle nochmals für sein großes persönliches Engagement danken, das dieses Konzert so erfolgreich vonstatten gehen ließ.

Als hätte es nicht schon genug schlechte Nachrichten gegeben, mussten wir im August dieses Jahres auch noch vermelden, dass Prof. Ralf Otto nach nunmehr 38 Jahren die künstlerische Leitung des Mainzer Bachchores aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hat. Damit geht eine für den Bachchor sehr erfolgreiche und prägende Zeit der Zusammenarbeit zu Ende. Der Mainzer Bachchor verdankt Prof. Ralf Otto sehr viel und wünscht ihm für seine persönliche und insbesondere auch seine gesundheitliche Zukunft alles erdenklich Gute!

Die Unsicherheit über die Zukunft des Bachchors hat sich allerdings hierdurch noch verstärkt, da nun eine neue künstlerische Leitung gefunden werden muss.

Für die Konzerte mit der Missa Solemnis von Ludwig van Beethoven im Oktober in Mainz und der Alten Oper Frankfurt konnte kurzfristig mit Christoph Spering ein adäquater Ersatz gefunden werden. Auch ihm danken wir nochmals an dieser Stelle.

Nachdem sich zwischenzeitlich klärte, dass der Chor auch im Jahr 2024 in der Trägerschaft der EKHN bleibt, laufen bezüglich der Neubesetzung der Chorleitung aktuell Gespräche mit der Kirchenleitung; zurzeit sind aber noch keine konkreten Perspektiven über die zukünftige Ausgestaltung dieser Position erkennbar. Erfreulicherweise kam der Chor allerdings seit Oktober in Kontakt mit zwei renommierten Dirigenten aus der Region, Martin Winkler und Tristan Meister – Menschen, die sich gemeinsam nachdrücklich für den Erhalt des Bachchors einsetzen und die restlichen Dirigate des Jahres mit den Universitätsgottesdiensten, der ökumenischen Adventsvesper sowie dem Konzert mit dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach sehr engagiert und kompetent übernommen haben.

Beide Musiker haben zugesagt, auch im nächsten Jahr abwechselnd die Gottesdienste zu dirigieren und den Bachchor im Mainzer Musikleben präsent zu halten. Sie sind aktuell sehr konkret an der Planung von Konzerten aktiv, um für die Übergangszeit bis zur Neubesetzung der Chorleitungsstelle eine qualitativ hochwertige Weiterführung der Arbeit des Bachchors zu gewährleisten. Hierfür – und vor allem auch für das Vermitteln einer realistischen Zukunftsperspektive gegenüber den Chormitgliedern – sind wir Martin Winkler und Tristan Meister sehr dankbar!

So wird bereits am 20. Januar 2024 ein Benefiz-Konzert zu Gunsten des Bachchors in der Christuskirche stattfinden, bei dem der „Messias“ von Georg Friedrich Händel unter der Leitung von Martin Winkler und in Zusammenarbeit mit dem Orchester L‘arpa festante aus München aufgeführt werden wird. Die Solisten sind Jasmin Hörner (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Christian Rathgeber (Tenor) und Hans Christoph Begemann (Bass). Das Konzert wird bei freiem Eintritt stattfinden – um Ihre großzügige Spende wird gebeten!

Der Bachchor wünscht allen eine friedvolle und gesegnete Weihnachtszeit sowie einen guten Start in das neue Jahr 2024.

Bitte halten Sie ihm auch künftig die Treue!